Bericht im Mangfallboten am 24.11.2010

Erster Bürgermeisterkandidat steht fest

Jetzt ist es amtlich: Dieter Kannengießer geht für die Freien Wähler ins Rennen um den Bürgermeisterposten der Gemeinde Feldkirchen-Westerham. Einstimmig wählte ihn jetzt die Nominierungsversammlung im Berggasthof Aschbach. Einzigartig in der Wahlkampfgeschichte: Der Kandidat wohnt nicht in der Kommune

Tritt für die Freien Wähler an: Bürgermeisterkandidat Dieter Kannengießer (Mitte) mit ehemaligem Gemeinderat Hans Schaberl, Fraktionsvorsitzendem Dr. Werner Kienle und den Gemeinderäten Sebastian Höss und Georg Schnitzenbaumer (von links). Foto Mischi

 

Feldkirchen-Westerham - Voll hinter ihrem Bürgermeisterkandidaten stehen die Freien Wähler (FW) Gesamtgemeinde Feldkirchen-Westerham. Die Nominierungsversammlung stimmte mit 25:0 Stimmen für Dieter Kannengießer.

Der 53-Jährige wohnt zwar in Kolbermoor, doch seine zweite Heimat ist Feldkirchen-Westerham. Schließlich arbeitet er dort seit 36 Jahren im Rathaus; seit Ende der 90er-Jahre betreut Kannengießer als Kämmerer die Finanzen der Kommune. Seit 2008 ist er stellvertretender Landrat, zudem langjähriger Stadtrat in Kolbermoor und seit 2002 Mitglied des Kreisausschusses.

Darüber hinaus engagiert er sich in vielfältiger Weise ehrenamtlich. So ist er unter anderem in der Vorstandschaft des Fördervereins Heimatmuseum Kolbermoor sowie Kassier des Fördervereins für kranke und behinderte Menschen im Partnerlandkreis Temesch in Rumänien und in elf weiteren Vereinen und Verbänden aktiv.

Im Falle einer Wahl wolle er einige dieser Ehrenämter abgeben oder seine Mitgliedschaften "in Richtung Feldkirchen-Westerham orientieren", erklärte er auf Nachfrage aus der Versammlung, ob diese Tätigkeiten mit dem Amt des

Bürgermeisters vereinbar seien. Bereits heute Abend will er gegenüber dem Kolbermoorer Stadtrat erklären, dass er den Vorsitz der FW-Fraktion ab sofort ruhen lasse, sein Stadtratsmandat jedoch vorläufig weiterhin wahrnehme.

Sollte er, Kannengießer, zum Bürgermeister gewählt werden, wolle er sich für ein faires Miteinander und eine parteineutrale Politik einsetzen. Nur so sei vernünftiges Arbeiten möglich - am besten in einem "geeinten Gemeinderat". Als ideal sahen es einige Mitglieder an, dass mit dem amtierenden Kämmerer ein Kenner der Gemeinde und des Verwaltungsapparats kandidiere.

Dass Kannengießer nicht in Feldkirchen-Westerham, wohnt, war für die Versammlung kein "Störfaktor". Die Mitglieder empfanden es sogar als Vorteil, dass ein Kandidat von außerhalb die Gemeinde aus einem anderen Blickwinkel sehe und dadurch voranbringen könne.

Informationsbedarf hatte die Versammlung bei der Frage, wie der Wahlkampf finanziert wird. Laut Fraktionssprecher Dr. Kienle ist es demnächst möglich, dem FW-Verein sachbezogene Spenden zu überweisen. Der Wahlkampf falle nicht der Vereinskasse zur Last.

Im offiziellen Teil der Jahresversammlung nahm Dr. Kienle Neumitglieder auf. ma